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Dämmung

Damit Kälte und Hitze draußen bleiben

Da in einem Tiny House fast jede Wand auch eine Außenwand ist, ist eine effektive Dämmung besonders wichtig. Durch eine unzu­reichende Dämmung kann bei kalten Außen­temperaturen viel Wärme verloren gehen, im Sommer hingegen würde sich das Haus unangenehm stark aufheizen.

Bei der Dämmung wirkt sich nicht nur die Menge und Art des Dämmmaterials, sondern auch die sachgemäße Ver­arbeitung auf den Komfort im Tiny House aus. So sorgt eine gute Dämmung zum einen für eine angenehme Temperatur im Haus, zum anderen beeinflusst sie das Raum­klima in positiver Weise.

Nicht zuletzt trägt eine gut gemachte Dämmung auch zum Klima­schutz bei, sie senkt den Energie­verbrauch und somit sowohl den CO2–Ausstoß als auch die Heizkosten.

Schilf
Eine gute Dämmung sorgt für ein angenehmes Wohnklima und hält den Energieverbrauch niedrig.

Auf’s Material kommt es an

Eine effektive Dämmung ist unverzichtbar, um das Tiny Haus vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer zu schützen, den Energieverbrauch zu reduzieren und ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Doch welche Dämmmaterialien eignen sich am besten für Tiny Häuser und welche Eigenschaften haben sie? Hier stellen wir euch die wichtigsten Dämmmaterialien vor und geben einen Überblick über ihre Vor- und Nachteile. Weiter unten findet ihr Erklärungen zu den verwendeten Begriffen.

Hanf-Dämmung

Schafwolle

Hanf-Dämmung

Kork

Hanf-Dämmung

Jute

Hanf-Dämmung

Polystyrol

Hanf-Dämmung

Schilf

Hanf-Dämmung

Holzfaser

Hanf-Dämmung

Mineralwolle

Hanf-Dämmung

Flachs

Hanf-Dämmung

Kokosfasern

Hanf-Dämmung

Zellulose

Begriffe & Definitionen

Wärmeleitfähigkeit:

(auch U–Wert) ist das Vermögen des Stoffes Wärme zu transportieren. Sie wird in W/(mK) angegeben (Watt pro Meter und Kelvin). Je kleiner der Wert, desto besser ist die Dämmung. Werte unter 0,05W/(mK) sprechen für eine gute Wärme­dämmung. Bei der Wärmeleitfähigkeit punkten vor allem die herkömm­lichen Dämm­materialien. Die Dicke der Dämmung hängt im Wesentlichen von der Wärme­leit­fähigkeit eines Stoffes ab.

Wärmespeicherkapazität:

kann als Maß für den Wärmeschutz im Sommer angesehen werden. Es geht dabei um den Zeitraum zwischen dem Auftreten der höchsten Temperatur auf der Außenseite eines Stoffes bis zum Erreichen dieser Temperatur auf der Innenseite. Ökologische Dämmstoffe bieten auf Grund ihrer meist höheren Rohdichte einen viel besseren Schutz vor Überhitzung im Sommer. Je mehr Wärme ein Stoff speichern kann, um so träger reagiert er bei Aufheizung und Abkühlung. Der Stoff kann so ausgleichend auf das Raumklima wirken. Optimal verhalten sich hier Holz- und Jutedämmstoffe.

Diffusionswiderstand:

ist die Fähigkeit zum Feuchtig­keits­aus­tausch, sie wird in μ (mü) gemessen. Je kleiner der Wert ist, desto leichter kann also Wasser­dampf den Dämm­stoff durchdringen. Der Diffusions­wider­stand der einzelnen Materialien in einer Außen­wand sollte von innen nach außen abnehmen, um Tau­wasser­dampf­bildung in der Wand zu vermeiden. Vor allem natürliche Dämm­stoffe sind zudem in der Lage, Feuchtig­keit aufzu­nehmen, ohne ihre Dämm­wirkung zu verlieren. Im schlimmsten Fall führen Wärme­dämmstoffe mit hohem Diffusions­wider­stand zu einer Verringerung der Feuchte­regulierung an den Wänden. Das führt zu Tau­wasser­bildung und in der Folge zu Schimmelpilzbefall.

Raumklima:

Eine unsachgemäße Wärme­dämmung kann sich negativ auf das Raum­klima auswirken. Wärme­dämmstoffe mit hohem Diffusions­wider­stand können die Feuchte­regulierung an den Wänden verringern, was zu Tau­wasser­bildung und in der Folge zu Schimme­lpilz­bildung führen kann. Auch die schon angesprochene Wärme­speicher­kapazität eines Stoffes kann vor allem im Sommer zu einem angenehmen Raumklima beitragen.

Brandschutz:

Auch Dämmstoffe werden in Brand­schutz­klassen unterteilt. Ökologische Dämm­stoffe sind fast alle in der Klasse B2 einzuordnen, welches für normal ent­flamm­bar steht. Konventionelle Dämm­stoffe erreichen hier eine höhere Brand­schutz­stufe, entwickeln jedoch häufig giftige Dämpfe, sollten sie sich doch entzünden. Natur­dämm­stoffen wird meist noch Soda als Brand­hemmer beigefügt, ein auch in der Lebens­mittel­industrie zugelassenes Salz.

Schallschutz:

Unangenehme Geräusch­kulissen wie Straßen­lärm, vorbei­fahrende Züge oderder grauen­volle Musik­geschmack des Nachbarn können für die Wahl eines Dämm­materials bezüglich ihrer schall­schützenden Eigen­schaften ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Dämmdicke:

Die Dämmung wirkt sich auch auf die Dicke der Wand aus. Hier kommt auch zu tragen, ob man die Energie­einspar­ver­ordnung einhalten will oder muss. Je nach Material und Wand­aufbau kommt man auf eine Wand­stärke von 20–40 cm.

Gewicht:

Die Rohdichte zeigt an wie schwer ein Dämm­stoff ist. Vor allem bei mobilen Varianten ist dieser Faktor nicht zu unter­sschätzen. Hier liegt auch der Nach­steil einiger öko­slogischer Dämm­sstoffe, die für Tiny Houses schlicht­sweg zu schwer sind.

Kosten:

Bei der Wahl des Dämm­materials sollte unter dem finanziellem Aspekt bedacht werden, dass eine gute Dämmung sich positiv auf die Heiz­kosten auswirkt.

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Nicht nur die Wärme­leit­fähigkeit ist wichtig, sondern auch die Wärme­speicher­kapazität. Hat ein Dämm­stoff für beides gute Werte, so bietet er sowohl Schutz vor Kälte als auch vor Über­hitzung im Sommer.