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Das Dach

Damit es nicht reinregnet

Ob flach, schräg, spitz, mit Gaube oder ohne – Dachformen gibt es viele. Form und Material können ganz unterschiedlich sein. Da kommt es auf den persönlichen Geschmack, jedoch auch maßgeblich auf das Gewicht an. Daher eignen sich nicht alle Dacheindeckung für Tiny Houses.

Das Dach deines Tiny Houses kann weitaus mehr sein als Schutz vor Wind und Wetter: Auf dem Dach gibt es Platz für Solarpanele und zusätzliche Fenster, man kann dort Regenwasser sammeln oder eine gemütliche Dachterrasse mit Weitblick bauen.

Zwei Kollegen beim Rohbau des Dachgerüsts im Tiny House
Die Gestaltung des Daches hat einen maßgeblichen Einfluß auf das Aussehen und den Innenraum des Tiny Houses.

Formen & Funktionen

Das Dach prägt das Erscheinungs­bild deines Tiny Houses wesentlich. Sieht es aus wie ein klassisches Häuschen mit spitzem Giebel nur eben in klein oder eher wie ein moderner Wohnwürfel? Die Ents­cheidung für ein Dach ist auf der einen Seite eine Frage des Geschmacks, auf der anderen Seite wirkt sich die Dach­form auch wesentlich auf das Platz­angebot im Inneren des Hauses aus.
Aber auch andere Aspekte können eine Rolle spielen. Steht das Tiny House später beispiel­sweise in einer schnee­reichen Gegend, so ist auf eine Mindest­neigung des Daches zu achten, damit die Schnee­last nicht zu hoch wird.

Achte bei deinem nächsten Spaziergang durch den Ort doch mal darauf, welche Dachformen dir gefallen. Du kannst auch einen Streifzug durchs Internet machen und Bilder sammeln.

Satteldach

Satteldach

Walmdach
Walmdach
Flachdach

Flachdach

Pultdach längs

Pultdach längs

Pultdach quer

Pultdach quer

Runddach

Runddach

Tiny House Dach: Wichtige Aspekte

Raumvolumen

Die Maximal­höhe bezieht sich auf die höchste Stelle des Hauses, je nach Dach­form verringert sich also die Wand­höhe an den Seiten­wänden entsprechend. Ein Flach­dach nutzt das maximale Volumen aus, bei schrägen Dächern ver­schenkt man etwas Platz – dafür ergibt sich unter Um­ständen ein gemütlicher Raum unterm Dach zum Beispiel für ein Bett.

Ein Dach kann aber auch separat angeliefert werden, dadurch gewinnt man mehr Höhe und Platz. Die Kosten für Bau, Transport und Montage erhöhen sich aller­dings dem­ent­sprechend.

Raumvolumen
Dachüberstand

Dachüberstand

Ein Dachüberstand ist bei einem Tiny House größtenteils eine rein ästhetische Angele­gen­heit. Zum Schutz der Fassade vor Wettereinflüssen wie Regen oder UV–Licht ist er erst ab einer gewissen Größe wirklich geeignet, ein kleiner Dach­über­stand schützt aber zumindest die Oberkante der Fassade vor Regen. Der Dach­über­stand fließt aber in die Gesamt­breite des Tiny Houses mit ein und sollte daher um Platz zu sparen so gering wie möglich gehalten werden.

Dachterrasse

Bei einem Flachdach bietet sich eine Dach­terrasse an. So kann die Dach­fläche bei passendem Wetter zum Ent­spannen genutzt werden. Für eine Dach­terrasse werden auf die Dach­fläche zusätzlich zur Dach­eindeckung noch Terrassen­dielen und ein Geländer ange­bracht. Auf die Terrasse kann man durch eine Treppe von außen oder von innen über ein Fenster im Dach gelangen. Das Geländer kann auch vor Ort montiert werden.

Raumvolumen
Solarenergie

Solarenergie

Möchte man Solarmodule anbringen, muss man bei der Planung des Hauses darauf achten, dass die Dachfläche möglichst nach Süden oder Osten ausgerichtet ist. So können die Anlagen soviel Sonnenlicht wie möglich einfangen. Eine schräge Dachform ist von Vorteil, aber nicht unbedingt nötig.

Gauben und Dachfenster

Dachfenster spenden tagsüber Licht von oben und bieten gleichzeitig Sicht­schutz und somit mehr Privat­spähre. Gauben sind möglich, auf Grund des höheren Aufwands aber entsprechend kostspieliger.

Gauben und Dachfenster
Die Dach­fläche kann auch genutzt werden um Regen­wasser zu sammeln. Das Regen­wasser kann zum Gießen oder für ein Wasser­klosett ver­wendet werden. Regen­wasser als Trink­wasser zu verwenden, ist in Deutsch­land allerdings verboten. Den vor­ge­schrie­be­nen Trink­wasser­anschluss ersetzt es also nicht.

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Eindeckungen prägen das Aussehen

Die Form allein ist noch kein ganzes Dach, es muss auch gedeckt werden. Das Material soll vor allem vor Regen, Wind und Sonne schützen. Die Art der Dacheindeckung hat aber auch wesentlichen Einfluss auf das Äußere des Tiny Houses – wirkt es eher traditionell oder modern? Fügt es sich in die Landschaft ein oder setzt es bewusst einen Kontrast? Es gibt verschiedenste Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten.

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Nicht an jedem Standort ist man völlig frei in der Entscheidung, welche Dachform und Eindeckung man haben möchte. Man sollte auf jeden Fall einen Blick in den örtlichen Bebauungsplan werfen, denn manche Gemeinden haben eine klare Vorstellung über Art und Material.

Falzbleche aus Aluminium

Aluminium ist ein sehr beständiges und leichtes Material. Es ist damit sehr gut für die Dacheindeckung eines Tiny Houses geeignet. Es ist einfach zu verformen und daher vielseitig einsetzbar, z.B. für Bogendächer oder Kuppeldächer. Bei starkem Hagel kann es allerdings auch zu Dellen kommen, was allerdings nur optisch einen Schaden darstellt. Ein großer Vorteil von Aluminium ist auch die geringe Anfälligkeit für Korrosion. Aluminium trotzt jeder Witterung und schützt sich selbstständig vor Korrosion.

Alu-Falzbleche

Wie bei allen Metalleindeckungen sollte das Dach gedämmt sein, um einen erhöhten Geräuschpegel bei Regen zu vermeiden.

Bei vielen Systemen werden Einbrennlackierungen verwendet, die zusätzlichen Schutz bieten. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben. Aluminium hat außerdem eine gute Ökobilanz: es ist zu 100% recyclebar und für die Aufbereitung werden nur 5% der Herstellungsenergie benötigt.

Falzbleche können in langen Bahnen verlegt werden oder auch in Form von kleineren Schindeln aufgedeckt werden, so dass die Wärmeausdehnung von Aluminium nicht zum Tragen kommt. Auch Dächer mit einer relativ geringen Dachneigung können so eingedeckt werden, empfohlen sind mindestens 7°C. Eine Dacheindeckung mit Falzblechen ist relativ teuer, bedingt durch das Material und auch die längere Arbeitszeit beim Verlegen. Bei Tiny Houses müssen aber zumindest keine großen Flächen gedeckt werden.

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Zinkscharen

Zink ist ein Metall mit einer bläulich–weißen Färbung. Es kann gut für Dach­eindeckungen verwendet werden, denn es ist stabil, strapazier­fähig und gut zu bearbeiten. Wie das Aluminium bildet es eine natürliche Patina, die es vor
Korrosion schützt. Zink ist zudem kratz- und schlagfest, was es zu einer lang-lebigen Dach­eindeckung macht, die kaum gewartet werden muss.

Zinkscharen

Die Umweltbilanz von Zink ist ebenfalls relativ gut. Es ist zwar schwerer als Aluminium, aber immer noch relativ leicht, was Gewicht spart und die Emissionen beim Transport senkt. Zink kann ebenso zu 100% recyclet werden. Die Nachteile von Zink­eindeckungen sind, dass eine Mindest­dach­neigung für die korrekte Verlegung nötig ist. Zudem ist das Material relativ teuer.

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Trapezblech

Diese Dacheindeckung besteht aus Profilen, die aus Stahl oder Aluminium hergestellt werden. Sie ist relativ günstig und auch für Flachdächer geeignet. Das Material, aus dem die Trapezbleche hergestellt werden, ist sehr beständig und eignet sich auch für extreme Temperaturen.

Trapezblech

Ob man besser zu Stahl oder Aluminium greift ist auch vom Standort abhängig. Stahl ist etwas anfälliger für Korrosion, um das zu Vermeiden werden die Stahlbleche mehrfach beschichtet. Sind noch bessere Korrosionseigenschaften nötig, zum Beispiel an Küstenstandorten, greift man besser auf Aluminium zurück. Aluminium hingegen ist etwas problematischer was die Verformung betrifft. Das Material ist deutlich weicher, was es anfälliger für Sturm- und Hagelschäden macht. Zudem dehnt sich Aluminium bei Wärme aus, was bei der Verlegung von großflächigen Blechen zu Geräuschen und bei unsachgemäßer Verlegung auch zu Schäden führen kann. Dafür sind besonders die Aluminiumbleche relativ leicht, was sich positiv auf das Gewicht des Tiny Houses auswirkt.

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EPDM-Folie

Bei EPDM handelt es sich um eine synthetische Kautschuk–Folie. Sie ist bei Flach­dächern eine sehr gute Wahl, da hier die Optik des Materials nicht so entscheidend ist. Außerem ist sie sehr leicht und daher gerade für ein Tiny House eine gute Alternative zu herkömmlicher Dachpappe.

EPDM-Folie

Das Material ist witterungs- und frost­­beständig und umempfindlich gegenüber UV–Strahlung, Ozon und milden Säuren. Das macht es zu einer sehr langlebigen Dach­ein­­deckung, die ohne Wartung bis zu 50 Jahre hält. Der Kunst­­stoff selbst ist umwelt­­­verträglich, er gibt keine Stoffe an die Umwelt ab und ist auch komplett recyclebar. Die EPDM–Folie ist außerdem durch­­­wurzelungs­­­sicher, weshalb sie als Unter­grund für Grün­­­dächer geeignet ist. Bei einer Begrünung muss jedoch das höhere Eigengewicht des Dachs berücksichtigt werden.

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Klassische Dacheindeckungen wie aus Ton gebrannte Dachziegel, Faser­zementplatten, Stein­schindeln und Schiefer­bedachungen kommen für Tiny Houses eigentlich nicht in Frage. Sie sind schlicht­weg zu schwer. Manchmal können Regularien auch geschickt umgangen werden: statt Ziegel kann beispielsweise Dach­pfannen­blech in Ziegeloptik (siehe Hintergrund) verwendet werden.

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