Tiny House PRO | Wissen rund um’s Tiny House

Raumaufteilung

1, 2 oder 3 Zimmer?

Bei der Planung der Räume und Aufteilung des Tiny Houses sollte man sich vor allem klar darüber sein, was man darin tun möchte. Wohnbereich, Küchenzeile, Duschbad, Schlafplatz, Ess- und Arbeitsnische – je nach Nutzung benötigt man unterschiedliche Orte im Haus. Dabei unterscheidet sich die Standardaustattung für jemanden, der sein Tiny House dauerhaft beziehen möchte stark von dem Bedarf, wenn das Haus als Büro oder Seminarraum genutzt werden soll.

Dabei bietet auch ein kleiner Raum mehr Gestaltungsmöglichkeiten als vielleicht zunächst gedacht. Durchgänge und Türen können Räume abgrenzen, Stufen und Podeste den Raum gliedern ohne einengend zu wirken, Lofts schaffen zusätzlichen Platz durch eine zweite Ebene. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Innenausstattung Tiny House
Auch auf kleinem Raum kann an eine Menge Funktionalität unterbringen. Und wohnlich soll es natürlich auch sein!

Den Raum gestalten

Ein Tiny House ist zunächst einmal ein leerer Raum. Was man im Innenraum braucht, kommt darauf an, für was man es nutzen möchte. Braucht man ein Bad und eine Küche? Möchte man einen abgetrennten Schlafbereich? Wo könnte ein Essplatz oder der Schlafbereich sein? Wo wären Bad und Küche? Wo sind Wände und Türen? Die Unterteilung in einzelne Räume ist ist eine ganz individuelle Entscheidung.

Leerer Grundriss
Möglicher Grundriss fürs Tiny House (1)
Möglicher Grundriss fürs Tiny House (3)
Möglicher Grundriss fürs Tiny House (2)
Möglicher Grundriss fürs Tiny House (4)

Raumaufteilung: Sinnvoll gliedern

Im Mittelpunkt steht wieder die Frage: Was brauche ich? Was ist mir wichtig? Bei einem begrenzten Platzangebot müssen Prioritäten gesetzt werden: so bedeutet zum Beispiel eine große Küche automatisch weniger Wohnraum. Hier ein paar Ideen, wie man das Innere des Tiny Houses untergliedern könnte. Die Küche und das Bad nebeneinander zu planen ist wegen der Wasseranschlüsse sinnvoll. Es gibt aber auch Lösungen, wenn man es anders gestalten möchte.

Türen & Durchgänge: Räume schließen

Türen und Durchgänge gliedern und strukturieren den Wohnraum. Auch wenn sich in Tiny Houses ein eher offener Wohnbereich anbietet, möchte man doch gerne bestimmte Bereiche klar abgrenzen und zum Beispiel im Bade- oder Schlafzimmer die Tür hinter sich zu machen.

Bei einem begrenzten Platzangebot kann es unpraktisch sein, wenn offen stehende Türen in den Raum hineinragen. Eine gute Alternative zu klassischen Türen, wie man sie in fast jeder Wohnung hat, sind daher Schiebetüren. Sie sind in fast allen Größen verbaubar.

Tueren

Multifunktionalität

Der Wohnbereich im Tiny House ist häufig ein multifunktionaler Raum. Zwischen Wohnen, Schlafen, Essen, Arbeiten, etc. zu trennen macht auf Grund des geringen Platzangebotes häufig keinen Sinn. Viele Wände verringern das optische Raumvolumen, man hat zwar mehrere Zimmer, es wirkt aber alles beengter und kleiner. Hier ist es zielführender, sich zu überlegen, was ich in meinem Tiny House machen werde. Welche Aktivitäten lassen sich am selben Ort machen? Brauche ich einen Esstisch und einen Schreibtisch oder kann ein Tisch beide Funktionen erfüllen?

Grundbedürfnisse ernst nehmen

Je weniger Wände und Ebenen das Tiny House hat, desto geringer ist der Aufwand und somit die Kosten. Dennoch – niemandem bringt ein günstiges Haus etwas, das aber eigentlich nicht den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Hier wäre an der falschen Stelle gespart.

Wie sind die Räume aufgeteilt? Wie viel Platz brauche ich zum Beispiel im Bad? Auch hier kannst du Tape oder Kreide nutzen, um drinnen oder draußen entsprechende Raumaufteilungen in realer Größe auszuprobieren. Im kleinen Maßstab kannst du mit Lego ebenso einfach verschiedene Varianten testen.

Ebenen

Unterschiedliche Raum­höhen gliedern den Raum zusätz­lich. So können auch ver­schie­dene Nutzungen wie Wohnen und Schlafen von­einander getrennt werden. Es empfiehlt sich mit unter­schied­lichen Höhen Abwechs­lung zu schaffen, das hat sowohl funktio­nale Vor­teile als auch in der Raum­wahr­nehmung.

Nicht alle Bereiche müssen die gleiche Decken­höhe haben. An Orten, an denen man sich im Wesent­lichen sitzend oder liegend aufhält, muss die Decke gar nicht so hoch sein, hier kann eine niedrigere Raum­höhe sogar sehr gemütlich wirken. Gerade in den kleinen Tiny Houses ist es aber sehr angenehm, auch Bereiche mit einer hohen Decken­höhe zu haben. Das lässt den Raum größer wirken.

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Die Ebenen wirken sich wesentlich auf die Höhe deines Hauses aus. Achte darauf, dass die maximale Höhe nicht überschritten wird.
Ebenen im Tiny House
Lofts

Lofts

Viele Kunden und Kundinnen entschei­den sich für ein Schlaf­loft. Das heißt, sie haben eine zweite Ebene, auf der sich das Bett befin­det. Auf das Loft kommt man über eine Treppe oder Leiter. Ein Schlaf­platz auf einer zweiten Ebene hat den Nach­teil, dass sehr wenig Platz nach oben bleibt. Stehen kann man hier als Erwach­sener nicht. Auch auf dem Bett wird der Platz knapp. Ma­trat­zen sollte man nicht direkt auf den Boden legen und auf einem rich­tigen Bett kann man unter Um­ständ­en nicht einmal mehr sitzen.

Podeste

Podeste schaffen er­höhte Berei­che, zum Beispiel für eine gemüt­liche Sitz­ecke oder den Schlaf­bereich. Von hier aus hat man einen an­ge­neh­men Über­blick über den Raum. Das lässt das Tiny House gleich größer wirken. Podeste können außer­dem sehr praktisch sein: in ihnen ist poten­ziell viel Platz, um Dinge unter­zu­bringen. Zusätz­licher Stau­raum lässt sich auch durch eine Stau­raum­treppe schaffen, die quasi Treppe und Schrank in einem ist.

Podeste
Stufen

Stufen

Manchmal reicht schon eine kleine Stufe, um gefühlt in einem anderen Raum zu sein. Denn schon geringe Höhen­unter­schiede lassen den Ein­druck eines zweiten Raumes ent­stehen. So lassen sich zum Bei­spiel bei einer offenen Küche Wohn- und Koch­bereich klarer von­ein­ander trennen. Ein weiterer Vor­teil: im ent­stan­de­nen Hohl­raum lässt sich die Haus­technik gut unterbringen.

Wie sähe dein Tiny House aus, wenn man die vordere Wand entfernen würde? Zeichne am besten mal ein paar Ideen auf. Hat dein Tiny House eine zweite Ebene oder ein Podest? Wo ist die Treppe? Vielleicht findest du eine Möglich­keit ver­schie­dene Raum­höhen aus­zu­pro­bie­ren. Wie fühlt es sich an, unter einem Hoch­bett zu sitzen? Wie schläft es sich in einem Bett, in dem man nicht auf­recht sitzen kann?