Tiny House PRO | Wissen rund um’s Tiny House

Plattform & Transport

Die Basis für dein Tiny House

Ein Tiny House hat keinen Keller oder Fundament wie ein klassisches Haus, dennoch braucht es einen stabilen Untergrund, auf dem es sicher stehen kann. Bei Tiny Houses denken viele direkt an einen Trailer mit Rädern – ähnlich wie bei einem Bauwagen. Das ist jedoch nur eine von mehreren Optionen.

Die Auswahl der passenden Plattform ist von verschiedenen Aspekten abhängig. Wie häufig und auf welche Art soll das Haus transportiert werden? Was ist wichtiger, mehr Räumhöhe oder mehr Flexibilität? Soll bzw. muss es auch ohne Kran bewegbar sein? Ist ein Abstand zwischen Haus und Boden gewünscht? Auch hier beeinflussen sowohl die Nutzung als auch der Stellplatz, welcher Untergrund für dein Tiny House in Frage kommt.

Kranhaus wird aufgestellt
Ein Tiny House muss nicht immer auf einem Trailer gebaut sein – oft sind andere Lösungen zweckmäßiger und langlebiger.

Mobilie oder Immobilie?

Die Plattform ist vor allem eine Frage des Transportes. Auch wenn die Tiny Houses nicht auf den eigenen Rädern von unserer Werkstatt zu ihrem endgültigen Standort fahren, kann es sinnvoll sein, sich für eine Unterkonstruktion mit Rädern zu entscheiden.

Steht das Haus auf einem Plattformanhänger oder Drehschemel, kann es auf dem Grundstück noch bewegt und manövriert werden, bis es am optimalen Platz steht. Das ist vor allem wichtig, wenn man mit dem Tieflader nicht bis direkt an die Stelle fahren kann, an der das Haus stehen soll. Entscheidet man sich für eine flache Plattform ohne Räder, muss es möglich sein, das Haus mit dem Tieflader direkt zum endgültigen Standort zu bringen und dort mit einem kleinen Autokran aufzustellen. Wenn das Haus selten bis gar nicht bewegt werden soll, empfehlen wir keinen Trailer zu nehmen. Dadurch kann das Haus auch etwas höher werden. Ob auf Rädern oder ohne, ein Tiny House kann per Spedition ohne weiteres umgezogen werden.

Das Gewicht von Hausrat und Möbeln ist nicht unerheblich. Wenn es eine Gewichts­beschränkung gibt, müssen Möbel und Gegen­stände mit einberechnet werden.

Tiny House Transport

Tiny Houses selbst transportieren

Damit ein Haus auf der Straße ohne Sonder­genehmi­gungen fahren bzw. gezogen werden kann, darf es nicht breiter als 2,55 m sein und nicht höher als 4 m. Außer­dem darf es nicht mehr als 3,5 t wiegen, und zwar inklusive Ladung. Viele Tiny Häuser wiegen schon „leer“, also ohne Hausrat 3,5 t.

Bei einem Transport muss es daher komplett ausgeräumt werden, alle persön­lichen Sachen müssen gesondert trans­portiert werden. Häuser, die diese Voraus­setzungen erfüllen, können eine Zulassung als Wohn­wagen vom TüV bekommen. Es müssen auch ein paar zusätz­liche Regeln eingehalten werden, wie z.B. eine Verglasung der Fenster mit zertifiziertem und gestempeltem Sicherheits­glas. Auf Wunsch wird die Zulassung von uns veranlasst.

Es ist auch möglich, schwerere Häuser selbst zu ziehen, wenn man über ein ent­sprechendes Zug­fahr­zeug wie einen Trecker oder einen Unimog sowie über den entsprechenden Führer­schein verfügt. Allerdings können sie nur mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h befördert werden. Für kurze Strecken kann das aber eine Option sein. Lasten über 3,5 t müssen auf einem luftdruck­gebremsten Trailer transportiert werden, zumindest auf öffentlichen Straßen. Diese Trailer sind allerdings sehr teuer.

Transport beauftragen

Man kann ein Haus auch mit einer Spedition verfahren. Dazu wird es meist auf einen Tieflader geladen.

Das Haus darf dann inkl. Trailer nicht über 3,70 m hoch sein. Der Transport darf nur eine Maximalhöhe von 4 m haben und das Bett des Tiefladers hat eine Höhe von 30 cm. Dafür können so auch Häuser ohne Trailer transportiert werden.

Bei einem Transport mit der Spedition ist eine Breite von 3 m problemlos möglich, da Transportunternehmen die nötige Sondergenehmigung in einem verkürzten Verfahren erhalten. Darüber­hinaus muss ein Begleitfahrzeug beim Transport dabei sein. Breitere Häuser sind trotzdem möglich, es entstehen nur mehr Transportkosten.

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Aus Qualitätsgründen sind Häuser von uns, die über 6,5m lang und voll möbliert sind, immer schwerer als 3,5 t.

Kranhäuser: Tiny Houses ohne Räder

Soll das Haus auf einem Baugrundstück stehen, bietet es sich an, keinen Trailer unter dem Haus zu haben. Dadurch gewinnt man mehr Höhe im Innenraum und es ist sogar möglich, vor Ort einen zweiten Stock zu montieren. Das Haus verliert zwar an Mobilität, jedoch ist beim Kauf eines Grundstücks häufig auch kein weiterer Umzug vorgesehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein trailerloses Kranhaus auf einem Baugrundstück als Immobilie finanziert werden kann, wodurch man bessere Konditionen bekommt.

Unsere Häuser können auch auf Plattformen montiert werden, die dann am Bestimmungsort auf Punkt-, Schraub- oder Streifenfundamente gesetzt werden. Obwohl diese Plattformen keine Räder haben, bleiben die Häuser trotzdem mobil. Um sie zu bewegen braucht man immer eine Spedition und einen Kran, um das Haus auf- und abzuladen. Auch genug Rangierfläche auf dem Grundstück muss vorhanden sein.

Eine weitere Option sind so genannte Wechselbrücken, sie werden meist verwendet um Container zu transportieren. Sie haben keine Räder stellen aber einen Abstand zwischen Haus und Boden her.

Plattform für ein Kranhaus

Tiny House Trailer

Räder und Raumhöhe

In einigen Fällen ist es notwendig oder einfach praktischer, Räder unterm Tiny House zu haben. Durch die Höhe des Trailers verringert sich jedoch die maxi-male Raumhöhe im Tiny House.

Plattformanhänger Schema
Plattformanhänger

Haben zwei Achsen mit Rädern in der Mitte. Es gibt verschiedene Varianten und Größen, je nachdem können sie zwischen 2,8 und 8t Last tragen.

Länge: bis 8,4m
Breite: bis 2,4m
Höhe: 0,6 bis 0,8m
Drehschemel Schema
Drehschemel

Hat vorne und hinten Räder, wobei die vorderen drehbar sind. Diese Trailer können 3,5 bis 18t Gewicht tragen und auch ohne Stützen alleine stehen.

Länge: 5 bis 10m
Breite: 2,4m
Höhe: 0,7 bis 1,1m

Tiny House Aufbocken

Tiny Houses sind zwar klein, aber selbst ein kleines Haus ist gar nicht so leicht. Die Trailer müssen also viel aushalten. Lastet das Gewicht des Hauses über längere Zeit auf den Reifen und den Federungen des Trailers, können diese Schaden nehmen. Im schlimmsten Fall verbiegen sich die Achsen des Trailers und er wird unbrauchbar.

Um das zu vermeiden, muss der Trailer nur richtig aufgebockt werden. Das wird mit Stütz­böcken gemacht, die auch für Wohn­wagen oder Boots­trailer benutzt werden und sich für diesen Zweck bewährt haben. Die Stütz­böcke werden unter die Achsen gesetzt und der Trailer wird damit angehoben, bis die Reifen den Boden nicht mehr berühren. Hierbei können gegebe­nen­falls auch noch kleinere Uneben­heiten des Bodens ausgelichen werden.

Tiny House aufbocken
Bodenabstand Schema

Bodenabstand

Ob das Haus etwas höher oder eben­erdig stehen soll ist zum einen Geschmacks­sache, zum anderen hat das auch praktische Aspekte. Man kann zum Bei­spiel eine kleine, erhöhte Terrasse vor dem Haus planen, die an sonnigen Tagen zum Ver­weilen einlädt und auf der an regne­ri­schen Tagen matschige Schuhe und tropfende Regen­schirme bleiben können. Außerdem: je höher der Abstand des Tiny Houses vom Boden ist, desto besser ist das Haus vor Spritz­wasser
geschützt. Spritz­wasser schadet zum Beispiel der Fassade, ständige Nässe kann aber auch dem Trailer zusetzen. Dieser kann bei sehr schlechten Bedin­gungen rosten, selbst wenn der Stahl durch Verzinkung oder Lackierung gegen Rost geschützt ist.

Eine dicke Bodenplatte sorgt für die notwendige Stabilität

Egal ob mit oder ohne Trailer, die Boden­platte ist quasi das mobile Fundament des Tiny Houses. Darauf lastet das Gewicht und darauf laufen wir herum. Deshalb sollte sie definitiv viel aushalten und stabil sein. Grund­sätz­lich eignen sich vor allem Sieb­druck­platten. Sie sind wasser­fest und witterungs­beständig, und da die Boden­platte von unten der Witterung ausgesetzt ist, ist das auch nötig.

Außerdem sollte die Platte eine gewisse Stärke haben. Eine Dicke von 15 mm ist mindestens zu empfehlen, 18 mm sind noch besser. Auf der Boden­platte werden Quer­balken verschraubt. Sowohl das Holz der Platte als auch das der Balken arbeitet mit der Zeit. Eine zu dünne Platte ist dem Anspruch auf Dauer nicht gewachsen. Die Schrauben, die die Balken an der Platte halten, dringen bis zur Hälfte der Platte ein. Es besteht die Gefahr, dass sie aus der Platte ausgehebelt werden. Eine dickere Platte hat dem mehr entgegen­zu­setzen. An diesen Millimetern sollte man also nicht sparen.